Die Homöosinatrie ist eine Kombination zweier Behandlungsmethoden: der klassischen Homöopathie und der Akupunktur. Entwickelt wurde die Methode von dem deutschen Arzt Dr. Weihe, der in den 1950er Jahren homöopathische Mittel an den Akupunkturpunkten verabreichte. Die beiden Methoden können sich somit gegenseitig verstärken.
Besonders gute Erfolge zeigt diese Behandlungsmethode bei verschiedenen funktionellen Problemen. Aber auch schwere chronische Erkrankungen können im Sinne der Homöosinatrie positiv beeinflusst werden. Gerade bei chronischen Krankheiten, die auf andere Therapien nicht mehr ansprechen, kann sich die Kombination dieser beider Verfahren noch als eine mögliche sinnvolle Ergänzung erweisen. Die Anwendung der Homöosinatrie setzt eine fundierte Erfahrung in der Akupunktur und in der Homöopathie voraus. Aufgrund dieser sehr aufwendigen Vorbedingungen ist die Behandlungsform nicht sehr verbreitet.
Besonders bei chronischen Erkrankungen und Tumorerkrankungen hat sich die Homöosinatrie als Kombinationstherapie begleitend zur Chinesischen Medizin bewährt.
Am Anfang der Behandlung steht die homöopathische Anamnese, in die Untersuchungen nach chinesischen Gesichtspunkten einfließen – das bedeutet, dass der Patient umfassend untersucht und seine komplette Krankheitsgeschichte in allen Details erfragt wird. Aufgrund dieser gesamten persönlichen Gegebenheiten erfolgt dann die Auswahl des homöopathischen Medikamentes nach den Regeln der klassischen Homöopathie. Berücksicht wird dabei die Annahme aus der chinesischen Medizin, dass mehrere Symptome, die zusammenhängen, möglicherweise für ein ganz neues Krankheitsbild stehen können.
Das homöopathische Medikament wird schließlich an definierten Akupunkturpunkten verabreicht. Das Ziel: Die Wirkungen beider Methoden sollen miteinander kombiniert werden und der Wirkungsgrad dadurch erhöht.
Krankheitsbilder, bei denen die Homöosinatrie keine geeignete Behandlungsform ist, sind nicht bekannt. Bei schweren Gerinnungsstörungen kann das homöopathische Medikament an bestimmten Akupunkturpunkten gewebeschonend direkt unter die Haut verabreicht werden.
Lehrauftrag für Akupunktur und Naturheilverfahren an der Universität Kiel.